Gerötete, müde und gereizte Augen? Oft ist Bildschirmarbeit daran Schuld. Was jetzt hilft.
Rötungen im Auge entstehen meist durch eine leichte Reizung. Doch was kann diese auslösen und wann ist ein Augenarztbesuch nötig?
Unsere Augen sind sehr empfindlich. Durch verschiedene Ursachen können sie sich röten. Dann weiten sich die kleinen Blutgefäße im Auge und werden stärker durchblutet. Manchmal können sie auch platzen und ein Bluterguss entsteht. Das sieht auf den ersten Blick meist schlimmer aus als es ist. Denn es gibt viele harmlose Ursachen für gerötete Augen, die keine oder nur milde Beschwerden mit sich bringen. In diesen Fällen kann Ihre Apotheke Ihnen helfen – je nach Ursache – das richtige Medikament zu finden. Zeigen sich jedoch weitere Symptome wie Schmerzen oder Sehstörungen oder treten weitere Symptome wie Kopfschmerzen und Übelkeit auf, ist dringend ein Augenarzt oder eine Augenklinik aufzusuchen!
Gerötete Augen durch Reizung
Meistens steckt hinter geröteten Augen eine Reizung des Sehorgans. Beispielsweise durch:
Bluterguss durch inneren Druck
Auch starkes Niesen oder Husten kann bewirken, dass ein Äderchen im Auge platzt. Dies kann beispielsweise auch beim Heben schwerer Gegenstände oder großer sportlicher Anstrengung passieren. Einige Frauen haben auch nach der Geburt durch das heftige Pressen rote Augen. Meist ist nur ein Auge davon betroffen. In diesen Fällen normalisiert sich der Zustand jedoch spätestens nach einigen Tagen ohne bleibende Schäden. Heparinhaltige Augentropfen beschleunigen die Heilung.
Rote Augen durch Augenerkrankung
Auch Erkrankungen der Augen können sich durch Rötungen äußern. Einen Augenarzt sollte man immer dann aufsuchen, wenn Folgendes zutrifft:
- Das Auge wurde nachweislich durch einen Fremdkörper oder Chemikalien, einen Schlag oder Unfall verletzt
- Die Rötung wird begleitet durch Brennen oder Schmerzen
- Das Auge tränt stark
- Es tritt (eitriges) Sekret aus
- Die Augen sind morgens stark verklebt
- Es kommt zu Sehstörungen, Schwindel oder Kopfschmerzen
- Die Rötung hält länger als drei Tage an
- Die Rötung tritt immer wieder auf
Entzündungen des Auges
Gelangen Viren und Bakterien ins Auge, können Entzündungen entstehen, die ebenfalls für gerötete Augen verantwortlich sein können. Hier tritt zusätzlich eitriges, schmieriges Sekret auf, nach der Nacht sind die Augen häufig verklebt. Vor allem bakterielle Augenentzündungen mit verschreibungspflichtigen Augensalben oder -tropfen behandelt werden. Augenentzündungen können sehr ansteckend sein und werden beispielsweise durch Sekretspuren an den Händen oder Handtüchern übertragen. Eine penible Handhygiene ist daher wichtig, bis die Entzündung abgeklungen ist. Zum Reinigen der Augenlider und Lidränder empfehlen sich hier sterile Kompressen, die mit einer Mizellen-Lotion und Hyaluronsäure getränkt sind.
Gerötete Augen bei schweren Augenerkrankungen
Auch schwerwiegende Augenerkrankungen wie eine Netzhautablösung oder ein Glaukomanfall (plötzliche Erhöhung des Augendrucks) können sich anfangs durch eine starke Augenrötung äußern. Diese Erkrankungen sind ein Notfall, da das Sehvermögen ernsthaft bedroht sein kann. Sobald das Auge extrem gerötet ist oder weitere Symptome (siehe oben) auftreten, muss schnellstmöglich eine Augenklinik aufgesucht werden.
Hilfe für die Augen
Man kann schon vorsorglich viel für die Augengesundheit tun. Befeuchtende Augentropfen, -gele und -salben helfen dabei, das Auge feucht und gesund zu halten. Der Wirkstoff Euphrasia kann schon bei Säuglingen und Kleinkindern verwendet werden. Einige Hausmittel wie Spülungen mit Kamille sind dagegen eher schädlich, weil sie Allergien auslösen können. Augentropfen müssen konserviert sein, allerdings bieten viele Hersteller auch konservierungsmittelfreie Produkte in Einzeldosisbehältnissen (EDO) an. Ihre Apotheke berät Sie gerne dazu!
Gabriele Preuschoff,